Alarmierung: Donnerstag, 30. August 2007, 16:38 Uhr
Klassifizierung: Großbrand
Alarmierte Gruppen: 253, telefonisch/mündlich/sonstige
Eingesetzte Fahrzeuge:
KdoW, TLF 20-35, DLK 23-12, WLF 1-65, MTF-1, MTF-1, AB-S

Pfungstadt

Nachbarschaftliche Löschhilfe in Pfungstadt

Zu einer nachbarlichen Löschhilfe wurde die Feuerwehr Griesheim mit Sirenenalarm mitten beim Aufbau ihres Sommernachtsfestes alarmiert. In Pfungstadt standen mehrere tausend Reifen eines Altreifenlagers in Flammen. Der Rauchpilz des Brandes in der Nachbarstadt, konnte schon vom Feuerwehrhaus in Griesheim gesehen werden und begleitete die Feuerwehrleute aus Griesheim, während der Anfahrt bis zur Einsatzstelle in Pfungstadt. Bei Ankunft an der Pfungstädter Einsatzstelle, bekam die Griesheimer Feuerwehr die Abschnittsleitung der Wasserversorgung auf der Umgehungsstraße, von der örtlichen Einsatzleitung übertragen. Die Feuerwehr Griesheim stellte hierzu in Pfungstadt die Wasserversorgung vom Sandbach zum ca. 800 Meter entfernten Abschnitt auf der Umgehungsstraße mit zwei Doppel-B-Leitungen und vier Tragkraftspritzen her. Es wurde im Verlaufe des Aufbaus unter anderem der Sandbach gestaut und Wasser von der Modau in den Sandbach umgeleitet. Weiterhin wurde zur Überbrückung dieser Arbeiten ein Pendelverkehr mit etlichen Großtanklöschfahrzeugen der gesamten Region aufgebaut und von der Feuerwehr Griesheim geführt. Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Griesheim wurde dem Abschnitt Brandbekämpfung zugeordnet und schützte in der Erstphase zusammen mit anderen Wehren die Gebäude auf der Westseite des Brandes. Das erste Mannschaftstransportfahrzeug unserer Feuerwehr wurde mit zwei Führungskräften durch die örtliche Einsatzleitung in den Bereitstellungsraum beordert, um diesen zu organisieren und hier die Abschnittsleitung zu übernehmen. Die Mannschaft dieses Fahrzeuges verblieb an der Einsatzstelle und baute die Wasserförderstrecke mit dem Wechselladerfahrzeug auf und bediente die Tragkraftspritzen des Abrollbehälter-Schlauchs. Das zweite Mannschaftstransportfahrzeug versorgte unsere Einheit mit Kraftstoff und stellte eine Funkverbindung zur Wasserentnahmestelle her. Die Griesheimer Drehleiter wurde während der Hauptbrandbekämpfung und den sich daraus ergebenden vielen gebundenen Feuerwehrfahrzeugen, an dem neuen Pfungstädter Feuerwehrhaus West stationiert. Von dieser an einer Umgehungsstraße gut gelegenen Position, deckte sie als Hubrettungsfahrzeug den Grundschutz in den umliegenden Städten und Gemeinden ab. Nachdem die Wasserversorgung mittels den vier B-Leitungen aufgebaut war, wurden fahrbare Schaumwasserwerfer, sowie Schaumwerfer verschiedener Großtanklöschfahrzeuge, zur Brandbekämpfung auf der Umgehungsstraße eingesetzt und der Großbrand niedergekämpft. Am späten Abend übernahmen die Einsatzkräfte der Griesheimer Feuerwehr den Brandabschnitt an der Umgehungsstraße und führten die ganze Nacht Nachlöscharbeiten mit dem tragbaren Schaum-/Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeuges, bzw. bis nach Mitternacht mit dem fahrbaren Schaum-/Wasserwerfer der Feuerwehr Groß-Bieberau durch. Für diesen Einsatz wurden immer wieder große Schaummittelmengen durch die Werkfeuerwehr der Firma Merck, bzw. am Anfang auch durch die Werkfeuerwehr der Firma Röhm, mit Schaummitteltankzügen angeliefert. Unsere Einsatzkräfte wurden durch die Feuerwehr Pfungstadt ständig mit Getränken versorgt. Am späten Abend wurde im Feuerwehrhaus Pfungstadt ein Essen durch eine Hilfsorganisation gereicht. Die Essenseinnahme wurde über eine schichtweise Ablösung organisiert. In den frühen Morgenstunden wurde die Förderstrecke von einem Teil unseres Personals und mit Hilfe von THW-Kräften abgebaut. Hierzu wurde durch die Wechselladerbesatzung mit ihrem Fahrzeug ein Abrollbehälter-Mulde auf dem Griesheimer Bauhof geholt und zum Beladen an die Einsatzstelle gebracht. Am nächsten Morgen gegen 7:30 Uhr, nach über 14 Einsatzstunden, wurden die Griesheimer Kräfte von Feuerwehrleuten aus Pfungstadt abgelöst. Im Feuerwehrhaus Griesheim angekommen, wurde noch das Tanklöschfahrzeug aufgerüstet und einsatzbereit gemacht, sodass die Kameraden nach einer Dusche gegen 10:00 Uhr in ihre Betten gehen und ihren wohlverdienten Schlaf nachholen konnten.