Über 25 Einsätze nach schwerem Unwetter über Griesheim

Als sich am frühen Mittwoch Abend, pünktlich zum Anpfiff des Konfederations-Cup Endspiels zwischen Brasilien und Argentinien, der Himmel über Griesheim verdunkelte, lies das nichts gutes Ahnen. Gegen 20:45 Uhr ging die erste Alarmmeldung ein - Bäume auf der Fahrbahn zwischen Griesheim und Büttelborn. Schon auf der Anfahrt zum Feuerwehrgerätehaus ahnten die Wehrmänner, dass das nocht nicht alles an diesem Abend gewesen sein konnte. Knöchelhoch stand das Wasser in den Strassen Griesheims und man konnte zusehen, wie es sich in so manches Kellerfenster ergoss. So gingen auch schon wenige Minuten später die ersten Hilferufe wegen überfluteter Keller, Tiefgaragen, Neubauten etc. bei der Leitstelle in Dieburg ein. In Griesheim wurde sofort auf die höchste Alarmstufen (Schleife 58253 + Sirene) erhöht. Das für diesen Fall regelmäßig geübte Szenario "Großschadenslage" wurde hervorgeholt, und die Einsatzzentrale in der Funkzentrale des Feuerwehrgerätehauses eingerichtet. Dort wurden die Notrufe entgegengenommen, die Einsätze koordiniert und die entsprechenden Einheiten zu den Einsatzorten befehligt. Auch galt es immer wieder Anrufe von aufgeregten Bürgern entegegenzunehmen, die sich beschwerten, sie hätten doch schon vor einer halben Stunde bei der Feuerwehr angerufen und es wäre immer noch niemand da gewesen. Leider konnte die Griesheimer Feuerwehr mit ihren Einsatzkräften nicht überall gleichzeitig sein, so dass sich die Abwicklung der Einsatzstellen bis ca. 03:00 Uhr in der Nacht hinzog. Erschwert wurde der Einsatz durch einen zusätzlich gemeldeten Dachstuhlbrand nach Blitzschlag in der Pfungstädterstrasse. Dieser Einsatz genoß selbverständlich höchste Priorität, so dass die Einsatzkräfte von ihren bisherigen Einsatzstellen abgezogen werden mussten. Glücklicherweise war außer einem verschmorten Geruch kein größerer Schaden an dem Gebäude entstanden, so dass man rasch wieder zu seinen alten Einsatzstellen zurückkehren konnte. Zu Hilfe geeilt war der Griesheimer Feuerwehr das THW aus Pfungstadt, bei dem wir uns an dieser Stelle auch nochmal herzlich bedanken möchten. Von den Feuerwehren der Nachbarstädte einschließlich Darmstadt war an diesem Abend keine Hilfe zu erwarten, da das Unwetter dort ebenso zugeschlagen hatte. Gegen 04:00 Uhr war das letzte Fahrzeug wieder Einsatzbereit und die erschöpften Kameradinnen und Kameraden gingen in den wohlverdienten Schlaf. Jedoch nicht für allzu lange, da schon gegen 09:00 Uhr am nächsten Morgen erneut die ersten Bewohner anriefen, die den "Schlamassel" erst jetzt bermerkten.