Tag der Feuerwehr - ein actionreicher Tag

Der diesjährige "Tag der Feuerwehr" zum 130 jährigen Jubiläum der FF Griesheim war ein voller Erfolg

„Nein Mama, ich will kein Eis essen gehen, ich will hier bleiben!“ – Ein größeres Kompliment hätte man den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Griesheim kaum machen können. Beim „Tag der Feuerwehr“ wurde den zahlreichen Zuschauern ein großes und abwechslungsreiches Programm geboten.

Sämtliche Fahrzeuge und Abrollcontainer konnten angeschaut werden und wurden von den kleinen Besuchern von Beginn an in Beschlag genommen.
Die Fotoapparate der Eltern klickten unaufhörlich, wenn die Kleinen hinter dem Lenkrad der großen roten Autos Platz genommen hatten.

Dass die Begeisterung für die Feuerwehr auch bin ins Erwachsenenalter anhalten kann, bewiesen die Mitglieder der Einsatzabteilung bei ihren Übungen.
Am Vormittag konnte, in Zusammenarbeit mit der Johanniter Unfall Hilfe, eine Personen Rettung mit der Drehleiter vorgeführt werden. Hierzu wurde die Krankentragenhalterung auf dem Korb der Leiter montiert und eine Person aus dem ersten Stock gerettet. Dass dieses Vorgehen z.B. bei engen Treppenräumen genutzt werden kann, wenn ein schonender Patiententransport nicht möglich ist, wurde dem Publikum fachkundig von Sven Schwiderek erklärt.

Um Punkt Zwölf konnten die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr unter Beweis stellen, dass sie schon jetzt bestens auf ihre Leistungsspangeprüfung vorbereitet sind, zu der sie zu Beginn der Sommerferien antreten müssen.
Der Ablauf eines Löschangriffs wurde nahezu perfekt vorgetragen, obwohl die Jungs es nicht gewohnt sind, vor so einem großen Publikum ihr Können zu zeigen.

Während auf dem Platz der Blasmusikverein für Unterhaltung sorgte, konnte Stadtbrandinspektor Bert Hentzler bei zwei Hausführungen die neuen Räumlichkeiten der Öffentlichkeit präsentieren.
Bürgermeisterin Gabriele Winter lobte schon in ihrer Eröffnungsrede das Engagement der Ehrenamtlichen Kräfte, die zum Teil in Eigenleistung dazu beigetragen haben, dass die ehemalige Hausmeisterwohnung im ersten Stock nun als schicker Aufenthaltsraum genutzt werden kann.

Um 13.15 Uhr kündigten Rauchschwaden aus dem ersten Stockwerk die nächste Übung an. Eine Person musste mit einer Steckleiter aus der gefährlichen Situation gerettet und ein Wohnungsbrand bekämpft werden. Die Kameraden der FF Griesheim kamen in ihrer Ausrüstung ordentlich ins Schwitzen und konnten schnell Hilfe leisten. Mit einem Atemschutzgerät, als Schutz vor den giftigen Rauchgasen, konnte zur Brandbekämpfung vorgegangen werden. Mit einem Lüfter wurde der Rauch nach draußen geblasen und nach einigen Minuten konnte schon „Feuer aus!“ gemeldet werden.

Dass die Feuerwehr nicht nur Feuer löschen kann, wurde eindrucksvoll bei einer weiteren Übung präsentiert. Ein PKW war von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Während der Rettungsdienst sich um den Patient kümmerte, konnte die Männer und Frauen das zerbeulte Auto fachmännisch zerlegen.
Um einen Patient möglichst schonend retten zu können, werden oftmals beide Türen sowie die B- Säule bei einem Unfallauto entfernt, um eine möglichst schonende Rettung des Unfallopfers zu gewährleisten.  Auf den Befehl der Gruppenführerin hin, wurden beide Türen entfernt, auch wenn sich das Fahrzeug anfangs als widerstandsfähig erwies. Gegen den hydraulischen Spreizer und der Schere konnte der PKW nicht bestehen, so dass die verunfallte Person zügig gerettet werden konnte.

Der Sonne noch ein Stück näher kamen zwei Kameraden, die sich aus dem Korb der Drehleiter abseilten.
Die Hitze der Sonne konnte bei der letzten Vorführung des erlebnisreichen Tages noch einmal getoppt werden: Zwei Liter Öl wurden in einem Topf erhitzt, bis kleine Flammen zum Vorschein gekommen sind. Schnell ist eine solche Situation entstanden, wenn mal ein Topf auf dem Herd vergessen wird. Ein häufiger Fehler wurde bewusst gemacht und Wasser in die Flammen gegossen, um den Brand zu bekämpfen.
Eine gewaltige und beeindruckende Stichflamme war nicht nur deutlich zu sehen, sondern auch zu spüren. Durch nur ca. 0,25 Liter Wasser entstand eine gewaltige Flamme, die nicht nur die Küchenzeile in Brand setzen, sondern auch für schwerste Verbrennungen sorgen würde.

Wem das Programm noch nicht genug Abwechslung gebeten hat, konnte sich an diversen Dingen ausprobieren. So konnte selbst einmal der Spreizer ausprobiert oder mit der Gefahrgutumfüllpumpe gearbeitet werden. Auch Fahrzeuge des Technischen Hilfswerk Pfungstadt, sowie der Johanniter konnten angeschaut werden. Beim Roten Kreuz durfte jeder seine Erste Hilfe Kenntnisse testen und eine Herzdruckmassage an einer Puppe ausprobieren.

Bilder: Felix Merker und Annette Stoll

Bericht Echo online