Feuerwehr und Mädchen?

Na klar, warum nicht? Beim diesjährigen Girls´Day konnten acht Mädchen unter Beweis stellen, dass Feuerwehr auch ein Hobby oder Beruf für Frauen sein kann.

Annette Stoll und Carina Hoeft hatten für den Girls Day 2012 ein buntes Programm für acht Mädchen zusammengestellt, um ihnen die Arbeit einer Feuerwehrfrau etwas näher zu bringen.

Nach einer kurzen Führung durch das Feuerwehrhaus konnte durch den Kurzfilm „Wir für Ihre Sicherheit“ anschaulich verdeutlicht werden, dass auch Frauen bei einem Einsatz mal das Sagen haben können, wenn sie als Gruppenführerin entscheiden müssen, wie vorgegangen werden muss, um z.B. einen Brand zu löschen oder Personen zu retten.

Nachdem die Ausrüstung der Einsatzabteilung inklusive Hitzeschutz- und Forstschutzkleidung anprobiert wurde, konnten die Mädchen sich ihre Ausrüstung für den Tag bei der Jugendfeuerwehr ausleihen. Helm, Handschuhe und Jacke sollten im Laufe des Tages zum Einsatz kommen. Besonders die Jacke wurde vor der Frühstückspause noch benötigt, denn keines der Mädchen ließ sich vom Wind davon abhalten in den Korb der Drehleiter zu klettern und aus 30 Metern Höhe die Aussicht bis nach Frankfurt und über den Rhein zu genießen.

Nach der Pause wurde die ureigenste Aufgabe der Feuerwehr ausprobiert: Feuer löschen. Ein richtiges Feuer wurde nicht bekämpft, doch von der Wasserentnahme bis zur Wasserabgabe hatten die Mädels einiges zu tun. Ein Unterflurhydrant musste gefunden, das Standrohr sowie der Verteiler gesetzt und Schläuche ausgeworfen werden. Nachdem das Strahlrohr angeschlossen wurde, konnte es endlich „Wasser Marsch!“ heißen und die Pflanzen am Griesheimer Feldrand bekamen eine ordentliche Dusche verpasst.

Da ein immer größer werdender Teil der heutigen Feuerwehrarbeit durch Technische Hilfeleistungen geprägt ist, durfte dieser Tätigkeitsbereich bei einem Girls Day natürlich nicht fehlen. Mit Hilfe des Spreizers mussten Überraschungseier von einem Verkehrsleitkegel zum anderen transportiert werden, was bei einer Verwechslung des Bedienknopfes zum Auf- und Zufahren für großes Gelächter sorgte, da sich das Ei samt Kunststoffinhalt in der Fahrzeughalle verteilte. Ein Großteil der Mädchen bewies Fingerspitzengefühl und konnte das Ei unbeschadet retten.

Als letzte Aufgabe des Girls Day musste eine Packung Schokolade aus dem vernebelten Keller der Jugendfeuerwehr gerettet werden, was mit Hilfe einer Leine als Rückwegsicherung, der Wärmebildkamera und dem Einsatz eines Lüfters hervorragend klappte.

Nach diesem spannenden Tag stand für einige Mädchen fest, dass Feuerwehr definitiv ein Hobby für Mädchen sein kann. Demnächst möchte ein Teil der Mädchen den Unterricht der Jugendfeuerwehr besuchen, um herauszufinden, ob die Arbeit bei der Feuerwehr ihnen gefällt. Vielleicht bleibt es bei dem ein oder anderen Mädchen nicht dabei, Feuerwehr „nur“ als Hobby zu betrachten, sondern dieser Tätigkeit einmal beruflich nachzugehen.